Vor Jahren hat der Zimmerermeister Wilhelm Buttenmüller an seinem Haus in Au zwei Fledermausgiebel angebracht, d.h. vorne und hinten an den Giebeln unterm Dach je ein großes Spaltenquartier für Fledermäuse. Noch im gleichen Jahr wurden beide Quartiere besetzt und seitdem sind sie jedes Jahr ab Frühjahr bis in den Herbst hinein wieder da: vorne werden in einer sog. Wochenstube junge Zwergfledermäuse großgezogen, hinten leben im sog. Männchenquartier einzelne Männchen. Und in jedem Jahr zählt er mehrmals ab Sonnenuntergang, wie viele Fledermäuse zur Jagd ausfliegen und führt fein säuberlich Buch darüber: in guten Jahren sind es fast 70 Zwergfledermäuse!
Beate Hippchen hat für den NABU Südbaden Herrn Buttenmüller für sein vorbildliches Verhalten beim Fledermausschutz mit der Fledermausplakette und der -urkunde ausgezeichnet. Immer wieder sagte er: "Ich freue mich ganz arg."
Sieben Kiebitzpaare brüteten dieses Jahr in einem kleinen Gebiet südlich von Freiburg. Erfreulicherweise waren alle 7 Brutpaare erfolgreich! Dieser schöne Erfolg wurde durch die ehrenamtlichen Mitarbeiter dieses Projektes und die enge Zusammenarbeit zwischen NABU, RP Freiburg, dem örtlichen Jäger und den Bewirtschaftern der Äcker erst ermöglicht. Sicher hat aber auch das ungewöhnlich nasse Frühjahr eine wichtige Rolle für den Bruterfolg gespielt. Die Sichtungen brütender Kiebitze werden kartographisch erfasst und die Nester anschließend markiert, sodass sie bei der Bewirtschaftung der Äcker unbeschädigt bleiben.
Eine neue Straße, die Erweiterung eines Gewerbe- oder Baugebietes - jeden Tag werden in Baden-Württemberg 6 Hektar Boden versiegelt. Sie fallen damit für die Nahrungsmittelproduktion weg, verlieren ihre Wasserspeicherfunktion und ihren Wert als Lebensraum für Tiere und Pflanzen. Böden gehören zu den nicht nachwachsenden Ressourcen und brauchen deshalb unseren besonderen Schutz.
Deshalb wurde der Volksantrag gegen den Flächenfraß in Baden-Württemberg gestartet, der von mehr als 17 Verbänden unterstützt wird- Alle Informationen und Anleitungen findet man auf der Kampagnen-Webseite. Die Materialien können kostenlos bestellt werden. Man kann sie aber auch unter dem Menü Downloads herunterladen und selbst ausdrucken. Die Ausfüllhilfe ist unbedingt zu beachten (ein Blatt pro Unterschrift, kein Bleistift, Vor- und Rückseite, wahlberechtigt in BW). Ausgefüllte Unterschriftenblätter können bei uns in der NABU-Bezirksgeschäftsstelle abgegeben, oder an die auf der Webseite genannten Adresse geschickt werden. (Bild: Volksantrag)
In modernen Kuhställen fällt es Rauchschwalben zunehmend schwer, einen geeigneten Nistplatz zu finden. An den glatten Wänden haftet kein Nistmaterial, zugluftgeschützte Ecken und Nischen sind verschwunden.
Bayerische Vogelschützer haben das Problem erkannt und eine verblüffend einfache Idee zu deren Lösung gefunden: ein sogenannter "Schwalbenwinkel" bietet Sicht- und Windschutz sowie ausreichend Platz für ein Schwalbennest.
Wir haben zusammen mit engagierten Mitarbeitern von BADENOVA in deren Werkstatt solche Schwalbenwinkel gebaut und in den Ställen des Heinehofs in St. Ulrich angebracht.
Eine tolle Aktion! Wir sind sehr gespannt wie die Rauchschwalben unsere Schwalbenwinkel annehmen!
Ein ganz besonderer Dank geht an Mundologia. Sie haben uns und dem NABU
Freiburg die Möglichkeit gegeben. während des gesamten Fesitivals einen Infostand zu machen. Die Resonanz war hervorragend, nicht zuletzt auch wegen vieler ehrenamtlicher Helfer, die den Stand
betreut haben.
Das grenzüberschreitende Interreg Projekt «Ramsar Biodiversité/ Ramsar Biodiversität» wurde im Dezember 2021 nach dreijähriger Laufzeit erfolgreich abgeschlossen. Im Fokus standen sechs gefährdete Tierarten (Kiebitz, Flussseeschwalbe, Wasserralle, Steinkauz, Bechsteinfledermaus und Laubfrosch) für welche die Projektpartner richtungsweisende Schutzmassnahmen auf beiden Seiten des Rheins umgesetzt haben.
Im Rahmen des Projekts – zu 50% durch die Europäische Union finanziert – wurden grossflächig Weiher, Nassmulden und Kiesinseln angelegt, ausserdem Bruthabitate ökologisch aufgewertet. Für den
Steinkauz wurden insgesamt 250 Brutröhren zur Erweiterung der bestehenden Populationen an geeigneten Standorten sowie 165 Nistkästen für Kleinvögel aufgehängt. Dazu kam die Pflanzung von rund 100
Hochstammbäumen sowie die Anlagevon Kleinstrukturen in Steinkauz-Gebieten. Alle Steinkauznisthilfen wurden in einer Datenbank erfasst und in ein Monitoring eingebettet.
Sowohl auf französischer wie auch auf deutscher Seite ist der Erfolg der Massnahmen für den Steinkauz dem Netzwerk von Ehrenamtlichen zu verdanken, welche sich mit viel Herzblut engagieren. Ihr
Einsatz reicht vom Bau der Nisthilfen (vor allem im Elsass), über deren Installation und Betreuung sowie das Monitoring der Brutstandorte, der Pflege von Kontakten zu Grundstücksbesitzern bis hin
zu zahlreichen Pflegeeinsätzen in Streuobstgebieten. Ohne Ehrenamtliche wäre die Anlage und Pflege der Steinkauz-Lebensräume gar nicht möglich.
Wie eine Naturoase in einer intensiv bewirtschafteten Ackerwüste liegen die Bremgartener Wiesen. 250 Hektar – das entspricht einer Fläche von rund 350 Fußballfeldern – stellen die größte zusammenhängende Falchland-Mähwiese in Baden-Württemberg dar.