Eine neue Straße, die Erweiterung eines Gewerbe- oder Baugebietes - jeden Tag werden in Baden-Württemberg 6 Hektar Boden versiegelt. Sie fallen damit für die Nahrungsmittelproduktion weg, verlieren ihre Wasserspeicherfunktion und ihren Wert als Lebensraum für Tiere und Pflanzen. Böden gehören zu den nicht nachwachsenden Ressourcen und brauchen deshalb unseren besonderen Schutz.
Deshalb wurde der Volksantrag gegen den Flächenfraß in Baden-Württemberg gestartet, der von mehr als 17 Verbänden unterstützt wird- Alle Informationen und Anleitungen findet man auf der Kampagnen-Webseite. Die Materialien können kostenlos bestellt werden. Man kann sie aber auch unter dem Menü Downloads herunterladen und selbst ausdrucken. Die Ausfüllhilfe ist unbedingt zu beachten (ein Blatt pro Unterschrift, kein Bleistift, Vor- und Rückseite, wahlberechtigt in BW). Ausgefüllte Unterschriftenblätter können bei uns in der NABU-Bezirksgeschäftsstelle abgegeben, oder an die auf der Webseite genannten Adresse geschickt werden. (Bild: Volksantrag)
Vor Jahren hat der Zimmerermeister Wilhelm Buttenmüller an seinem Haus in Au zwei Fledermausgiebel angebracht, d.h. vorne und hinten an den Giebeln unterm Dach je ein großes Spaltenquartier für Fledermäuse. Noch im gleichen Jahr wurden beide Quartiere besetzt und seitdem sind sie jedes Jahr ab Frühjahr bis in den Herbst hinein wieder da: vorne werden in einer sog. Wochenstube junge Zwergfledermäuse großgezogen, hinten leben im sog. Männchenquartier einzelne Männchen. Und in jedem Jahr zählt er mehrmals ab Sonnenuntergang, wie viele Fledermäuse zur Jagd ausfliegen und führt fein säuberlich Buch darüber: in guten Jahren sind es fast 70 Zwergfledermäuse!
Beate Hippchen hat für den NABU Südbaden Herrn Buttenmüller für sein vorbildliches Verhalten beim Fledermausschutz mit der Fledermausplakette und der -urkunde ausgezeichnet. Immer wieder sagte er: "Ich freue mich ganz arg."
Das grenzüberschreitende Interreg Projekt «Ramsar Biodiversité/ Ramsar Biodiversität» wurde im Dezember 2021 nach dreijähriger Laufzeit erfolgreich abgeschlossen. Im Fokus standen sechs gefährdete Tierarten (Kiebitz, Flussseeschwalbe, Wasserralle, Steinkauz, Bechsteinfledermaus und Laubfrosch) für welche die Projektpartner richtungsweisende Schutzmassnahmen auf beiden Seiten des Rheins umgesetzt haben.
Im Rahmen des Projekts – zu 50% durch die Europäische Union finanziert – wurden grossflächig Weiher, Nassmulden und Kiesinseln angelegt, ausserdem Bruthabitate ökologisch aufgewertet. Für den
Steinkauz wurden insgesamt 250 Brutröhren zur Erweiterung der bestehenden Populationen an geeigneten Standorten sowie 165 Nistkästen für Kleinvögel aufgehängt. Dazu kam die Pflanzung von rund 100
Hochstammbäumen sowie die Anlagevon Kleinstrukturen in Steinkauz-Gebieten. Alle Steinkauznisthilfen wurden in einer Datenbank erfasst und in ein Monitoring eingebettet.
Sowohl auf französischer wie auch auf deutscher Seite ist der Erfolg der Massnahmen für den Steinkauz dem Netzwerk von Ehrenamtlichen zu verdanken, welche sich mit viel Herzblut engagieren. Ihr
Einsatz reicht vom Bau der Nisthilfen (vor allem im Elsass), über deren Installation und Betreuung sowie das Monitoring der Brutstandorte, der Pflege von Kontakten zu Grundstücksbesitzern bis hin
zu zahlreichen Pflegeeinsätzen in Streuobstgebieten. Ohne Ehrenamtliche wäre die Anlage und Pflege der Steinkauz-Lebensräume gar nicht möglich.
In modernen Kuhställen fällt es Rauchschwalben zunehmend schwer, einen geeigneten Nistplatz zu finden. An den glatten Wänden haftet kein Nistmaterial, zugluftgeschützte Ecken und Nischen sind verschwunden.
Bayerische Vogelschützer haben das Problem erkannt und eine verblüffend einfache Idee zu deren Lösung gefunden: ein sogenannter "Schwalbenwinkel" bietet Sicht- und Windschutz sowie ausreichend Platz für ein Schwalbennest.
Wir haben zusammen mit engagierten Mitarbeitern von BADENOVA in deren Werkstatt solche Schwalbenwinkel gebaut und in den Ställen des Heinehofs in St. Ulrich angebracht.
Eine tolle Aktion! Wir sind sehr gespannt wie die Rauchschwalben unsere Schwalbenwinkel annehmen!
Ein ganz besonderer Dank geht an Mundologia. Sie haben uns und dem NABU
Freiburg die Möglichkeit gegeben. während des gesamten Fesitivals einen Infostand zu machen. Die Resonanz war hervorragend, nicht zuletzt auch wegen vieler ehrenamtlicher Helfer, die den Stand
betreut haben.
Der NABU-Landesgeschäftsführer Uwe Prietzel gratulierte und dankte dem Geehrten anlässlich der feierlichen Übergabe für seinen unermüdlichen ehrenamtlichen Einsatz: „Martin Neub versteht es auf hervorragende Weise, Menschen für die Natur zu begeistern. Wie wichtig Initiativen sind, die Landesgrenzen überwinden und Brücken zwischen Menschen bauen – wie Martin Neub dies beim Aufbau der Naturschutzstation am Taubergießen in Kooperation mit der LPO gelungen ist – sieht man gerade aktuell.“ Der Biologe gründete zuletzt in einer ehemaligen Zollstation an der Rheinfähre bei Kappel-Grafenhausen das NABU-Naturschutzzentrum Taubergießen und trägt durch die enge Kooperation mit der französischen Partnerorganisation des NABU zu einem länderübergreifenden Austausch bei.
Für die Schaffung von Unterschlupf- und Nistmöglichkeiten für Fledermäuse an seinem Haus in Breisach hat Jürgen Hurst die Auszeichnung "Fledermausfreundliches Haus" erhalten - überreicht von Daniel Klein (li) und Beate Hippchen (re). Die dafür übrreichte Plakette wird bald an einer Außenwand der Gebäude angebracht und soll andere Hausbesitzer und Naturfreunde animieren, sich mit diesen interessanten und liebenswerten Insektenjägern der Nacht zu beschäftigen und für Ihren Schutz zu sorgen.
Als Ehrenamtskoordinator wird Markus Kauber aus Kehl die fünf Ortenauer NABU Vereine betreuen. Neben fachlichen Themen wird es auch um organisatorische Fragen wie Mitgliedergewinnung, Fördermittelakquise, Hilfe bei Stellungnahmen und interne organisatorische Abläufe gehen. Vorerst ist sein Arbeitsplatz mit einer halben Stelle im Bezirksbüro in Freiburg angesiedelt. Es war allerdings ein besonderer Wunsch der Ortenauer, dass eine lokale Präsenz geschaffen wird, um kurze Wege zu ermöglichen. Hierfür soll mittelfristig ein Büro in Offenburg gefunden werden. Der 48-Jährige ist selbst ehrenamtlich aktives Mitglied und Fledermausreferent des NABU Kehl-Hanauerland e.V. „Als Forstwirt bin ich in der IT und Erneuerbaren Energien-Branche gelandet und freue mich nun über die Möglichkeit, meine Leidenschaft auch beruflich umsetzen zu können. Dass mit der Entscheidung zur Vergrößerung des NABU Bezirks Südbaden nun auch das Naturschutzgebiet Taubergießen zu meinem Arbeitsbereich gehört, ist natürlich ein ganz besonderes Bonbon,“ so Markus Kauber. Aktuell stehen die Organisation eines Motorsägenlehrgangs für die Biotoppflege und das Kennenlernen aller Beteiligten ganz oben auf der Agenda.
Der NABU hat Martin Neub zu seinem Ehrenmitglied ernannt und damit sein herausragendes Engagement für den Naturschutz im Landkreis Emmendingen und weit über dessen Grenzen hinaus gewürdigt.
Martin Neub war Initiator der Gründung der NABU- Gruppe Kreis Emmendingen, deren Vorsitzender er ab 1983 für 38 Jahre war. Unter seiner Ägide wuchs die Gruppe von rund 130 auf inzwischen über
2.000 Mitglieder an. „Dies ist nicht zuletzt auch seiner guten Öffentlichkeitsarbeit für den Naturschutz zu verdanken“, lobte der NABU- Landesgeschäftsführer Uwe Prietzel bei seiner Laudatio in
Freiburg.
Martin Neub habe auch wesentlich dazu beigetragen, den Bezirksverband Südbaden aufzubauen, der 2001 gegründet wurde und er war Motor und Initiator verschiedenster Naturschutzprojekte, so Uwe
Prietzel weiter.
Seine Nachfolgerin als Vorsitzende der NABU- Gruppe Kreis Emmendingen, Sonja Lehmann, nannte als Beispiele für sein Engagement die Errichtung sogenannter Ökotürme im Landkreis, die Schaffung und
Betreuung wertvoller Naturschutzflächen bei Nimburg und die Gründung der Naturschutzstation Taubergießen. Als hervorragender Naturkenner habe er drüber hinaus auf unzähligen Exkursionen und
Veranstaltungen vielen Menschen die Natur nähergebracht und für deren Schutz geworben.
„Martin Neub ist ein überzeugter, durchsetzungsstarker Naturschützer mit langem Atem, aber kein blinder Dogmatiker“, so Uwe Prietzel in seiner Laudatio. Bei Konfrontationen sei er zwar in der
Sache hart, aber doch stets ausgleichend und deeskalierend.
Hintergrund: Zu Ehrenmitgliedern können NABU-Mitglieder ernannt werden, die über eine Zeitdauer von insgesamt mindestens fünfzehn Jahren in NABU-Gliederungen ein Vorstandsamt oder eine besondere
Funktion innegehabt haben.
Seit über 30 Jahren ist Rudi Apel Naturschützer mit Leib und Seele. Wie kein anderer steht er für die Aktion „Schwalbenfreundliches Haus“, die den Erhalt der Lebensräume von Schwalben fördert. Für seinen Einsatz wurde ihm nun das Bundesverdienstkreuz verliehen. Rudi Apel ist seit vielen Jahren Vorsitzender der NABU Gruppe Görwihl und hat auch hier in Südbaden für den Naturschutz viel bewegt. Wir gratulieren!
Ende letzten Jahres wurde bekannt, dass auf einem an den Windgfällweiher angrenzenden Waldgebiet ein 3 ha großer Wohnmobilpark mit 115 Stellplätzen nach amerikanischem Vorbild angelegt werden soll.
Dabei stellt der Windgfällweiher einen wertvollen Lebensraum für viele, teilweise stark bedrohte Tier- und Pflanzenarten dar. So sind einige Verlandungsflächen als flächenhaftes Naturdenkmal und FFH Gebiet ausgewiesen und Amphibien wandern im Frühjahr zur Paarung von den Winterquartieren mehrere Kilometer zum Windgfällweiher - eiin wichtiger Laichplatz für Erdkröte, Grasfrosch und verschiedene Molcharten.
Der geplante Wohnmobil-Park stellt einen erheblichen Eingriff in dieses sensible und schützenswerte Gebiet dar.
Unterstützen Sie den Widerstand gegen die Vernichtung von wertvoller Natur und Landschaft am Windgfällweiher! Hier geht's zur Petition.
Unser Vorsitzender des NABU Südbaden, Martin Neub, hat einen Brief an den Ministerpräsidenten geschrieben, in dem er ihn auffordert, die Pläne einer Seilbahn über das Taubergießen aufzugeben. "Die Querung des Taubergießen durch die Seilbahn, bleibt für den NABU inakzeptabel. Das Gebiet ist einer der letzten Rückzugsräume für die Natur am Rhein. Urwaldartige Auenwälder, stehende und fließende Gewässer, Uferzungen, Wiesen und Halbtrockenrasen beherbergen unzählige Tier- und Pflanzenarten. Allein etwa 220 verschiedene Vogelarten wurden hier nachgewiesen."
Er verwahrt sich in dem Brief an Kretschmann auch gegen den Vorwurf, die Naturschutzverbände hätten, als sie gegen das Projekt votierten, nicht genau gewusst, um was es ginge. Angesichts der großen Nord-Süd-Ausdehnung des Gebiets sei es nicht möglich, eine Seilbahn zu bauen, ohne das Gebiet zu queren. Dies wurde den Umweltverbänden im Rahmen eines Gesprächs mit dem Europapark bestätigt.
Haseln, den 09.01.2015 - Als vor wenigen Tagen bei Rudi Apel vom NABU Görwihl das Telefon klingelte, sprach ihn der Anrufer auf die riesigen Vogelschwärme an, die am Himmel bei Haseln (Lkr. Lörrach) zu sehen wären. Der Vogelexperte vom NABU Görwihl vermutete gleich, dass es sich um einen Schlafplatz des Bergfinks handeln würde. Schon im Jahr 2010 gab es ein vergleichbares Vorkommen bei Görwihl, auch damals waren Millionen von Vögeln in großen Schwärmen unterwegs. Wie viele es diesmal sind, lässt sich schwer abschätzen. Experten gehen davon aus, dass es derzeit ca. 2 Millionen (!) Individuen sind, die in einem kleinen Waldstück nächtigen. Die Bergfinken besetzen Bäume, vorwiegend Nadelbäume wie Fichten zum schlafen und ernähren sich von Bucheckern, Mais, Fichtensamen sowie aus vom Menschen aufgestellten Futterangeboten. Bergfinken verlassen ihre Brutgebiete in Russland und im Nordosten Europas, um in Mitteleuropa zu überwintern. Ihre Verbreitung wird dann maßgeblich vom Angebot an Bucheckern im Wald und Mais auf den Feldern bestimmt. Beim letzten großen Masseneinflug des Bergfinks im Jahr 2010 flogen die Vögel erst im März wieder in den Norden zurück. "Ich erinnere mich, dass am 20.03.2010 die letzten Nachzügler abgeflogen waren", so Rudi Apel. Wie sie sich dieses Jahr verhalten, bleibt abzuwarten.
Freiburg, 14. Februar 2014 - Die Umweltverbände haben eine umfangreiche Stellungnahme zur Fortschreibung des Regionalplans Südlicher Oberrhein abgegeben. Ihre Hauptforderung ist es, den nach wie vor viel zu hohen Flächenverbrauch - vor allem in der Rheinebene - endlich zu stoppen. Vor allem die ungebremste Siedlungsentwicklung entlang der B 3 zwischen Offenburg und Freiburg gibt Anlass zur Sorge. Doch auch andernorts wollen sich Gemeinden für ihre zukünftige Siedlungsentwicklung ein großes Stück der freien Landschaft sichern. Völlig überdimensioniert sind auch die im Regionalplan vorgesehenen Neuausweisungen weiterer Kiesabbauflächen. Die Umweltverbände wollen nun verstärkt darauf hinwirken, dass die Landesregierung ihr Versprechen einer flächensparenden Politik wahrmacht und den Regionalplan in der jetzt vorliegenden Form nicht genehmigt.
Die vollständige Stellungnahme finden Sie hier:
Freiburg, 28. Januar 2014 - In einem offenen Brief an den Landrat des Landkreises Emmendingen, Hanno Hurth, und den Landrat des Landkreises Ortenau, Frank Scherer, haben der BUND Südlicher Oberrhein und der NABU Südbaden eine deutliche Eindämmung des Flächenverbrauchs gefordert. Anlass für die beiden Schreiben ist die Fortschreibung des Regionalplans. Insbesonders entlang der B 3 zwischen Emmendingen und Offenburg entsteht zunehmend ein Siedlungsband, das die dort ohnehin nur noch in Resten vorhandene Natur zerstöre. Die beiden Umweltverbände fordern die Landräte daher dazu auf, ihren Einfluss für einen flächensparenden Regionalplan geltend zu machen.
Die Antwortschreiben der beiden Landräte und der Regierungspräsidentin finden Sie hier:
Freiburg 19. Oktober 2012 - Zwischen Offenburg und Riegel wird im Zuge des Ausbaus der Rheintalbahn eine heftige Debatte um die richtige Streckenführung geführt. Der NABU hat sich seit längerem schon aus ökologischen Gründen für die sogenannte Antragstrasse der Bahn ausgesprochen. Die autobahnparallele Trasse, die als Alternative zur Antragstrasse der Bahn von einigen Gemeinden gefordert wird, wäre ein massiver Eingriff in wertvolle Schutzgebiete der Ortenau und des nördlichen Landkreises Emmendingen.
Für den NABU war und ist dabei immer wichtig, dass entlang der Antragstrasse ein deutlich über das gesetzliche Minimum hinausgehender Lärmschutz garantiert sein muss. Diese optimierte Antragsvariante muss durch ein zügiges Umrüsten des rollenden Materials auf leisere Materialien ergänzt werden.
Die heute erschienene Bürgerinformation Gleis4. fasst die Argumente für einen Ausbau der Rheintalbahn entlang der bestehenden Bahnlinie zwischen Offenburg und Riegel zusammen.