Fischadler am Oberrhein

Foto: NABU
Foto: NABU

Eine Chance auf Rückkehr

Als vermeintlicher Nahrungskonkurrent für die Fischerei wurde der Fischadler lange Zeit intensiv verfolgt. Die Vögel wurden abgeschossen, die Gelege geplündert und die Horstbäume gefällt. Heute steht er als besonders geschützte Art im Anhang I der EU-Vogelschutzrichtlinie. In Deutschland konzentriert sich das Vorkommen auf Nordostdeutschlands Seenlandschaften.
In den Auwäldern des Oberrheins haben die letzten Fischadler 1902 den letzten Horst verlassen. 2019 – also fast 118 Jahre später gelang die erste erfolgreiche Brut!
Der NABU Südbaden versucht zusammen mit der LPO Alsace alles, ­damit das kein Einzelfall bleibt und der Fischadler wieder ein fester Bestandteil der Natur am Ober­rhein werden kann.

Gesucht: ein passender Baum

Das Vorkommen des Fischadlers wird in erster Linie durch das Angebot an geeigneten Nistplätzen begrenzt.
Deshalb ist es wichtig, mögliche Brutbäume zu finden und gegebenenfalls mit Nisthilfen zu versehen.
Ein potentieller Baum muss die Umgebung deutlich überragen. So kann der Nistplatz frei angeflogen werden und bietet einen freien Rundblick.

Foto: NABU, Schmidt-Rothmund
Foto: NABU, Schmidt-Rothmund

Zwei „Überhälter“, die als Horstbaum geeignet wären. Rechts mit Nisthilfe.

Frei stehend und herausragend

Foto: Weber, NABU
Foto: Weber, NABU

Seit 1990 arbeitet das Vogelschutzzentrum Mössingen zusammen mit ehrenamtlichen Vogelkundlern, Behörden und Forschungseinrichtungen an einem Forschungsprojekt
zum Fischadler in Deutschland. Dazu gehört die ­bundesweite Koordinierung der Beringung von Fischadlern, um die ­Verbreitung und das Zugverhalten der Vögel besser zu verstehen.  
Daneben gilt es, mögliche Horst­standorte zu finden,  für deren Schutz zu sorgen und gegebenenfalls künstliche Nisthilfen anzubringen.